Die Schönheit von Périgueux

Ich fahre fast jeden Tag nach Périgueux, weil ich meinen Sohn dort in die Schule bringe. Ich mag die Innenstadt, mit ihren kleinen Gassen, Geschäften, Cafés, den Brücken und dem Fahrradweg „voie verte“, der sich am Fluss Isle entlangschlängelt. Irgendwie fühlt man sich wie in eine vergangene Zeit zurückversetzt, wenn die täglichen Staus morgens und abends nicht wären.

Manchmal bleibe ich nach Schulbeginn einfach noch dort, um neue Plätze zu entdecken oder durch noch unbekannte Viertel zu streifen. Ab und zu laufe ich mit meiner Hündin Chicka ein Stück an der „voie verte“ entlang und genieße die frühmorgendliche Stimmung, wo nur ab und zu mal ein Jogger oder ein ambitionierter Fahrradfahrer entgegen kommt.

Eine besondere Schönheit von Périgueux ist die römisch-katholische Kirche St. Front, die seit 1998 zum Unesco Kulturerbe zählt.  St. Front enthält eine Mischung aus romanischem und byzantinischem Stil und über ihr erheben sich fünf größere Kuppeln und 23 Türmchen,  die von außen einfach wunderschön aussehen. Sie ist dem heiligen Front von Périgueux gewidmet  – einem Missionar der Dordogne. Für mich ist sie eine geheimnisvolle und exotische Schönheit, die mich zur Zeit morgens manchmal in Nebel gehüllt begrüßt oder abends ab und zu bei Sonnenuntergang verabschiedet.

Jetzt habe ich ein Video entdeckt, dass offensichtlich mit Hilfe von Drohnen gedreht wurde und das sich wirklich lohnt anzuschauen, weil man diese Kirche natürlich aus dieser Perspektive sonst nicht sehen kann. Die einzelnen Teile der Kuppeln sind sehr schön erkennbar und es ist einfach ein Meisterwerk der Baukunst. Deshalb habe ich dieses Video hier auf dieser Seite eingebunden, hochachtungsvoll vor denen, die es gemacht haben. Das Beitragsfoto ist von mir selbst gemacht. Bis bald und viel Freude.

Falls ihr mehr Details zu dieser Kirche wissen wollt: auf Wikipedia findet ihr das, was ich hier nicht so genau ausführen wollte.

Video St. Front

 

 

Das Mysterium der Trüffel

Eine Delikatesse der besonderen Art aus dem Périgord sind die Trüffel. Diese seltsamen Pilze, die noch wenig bekannt und – wie ich finde – geheimnisvoll sind, wurden bereits im 14. Jahrhundert am königlichen Tisch serviert. Die Produktion im großen Stil begann um 1800 durch die Erschließung natürlicher Trüffelfelder und die Anpflanzung von Trüffeleichen auf dem Festland.

Während in Deutschland das Sammeln von Trüffeln in freier Natur verboten ist, könnte ich mich hier durchaus mit meiner Hündin im Wald auf die Suche machen. Aber wie?

Bisher wusste ich über Trüffel, dass es eine Art Pilz ist. Mittlerweile habe ich gelernt, dass sie zur Gattung der Schlauchpilze gehören und dass sie nicht wie z. B. Champignons im Keller gezüchtet werden können. Trüffel benötigen für ihre Entwicklung und ihr Fortleben immer eine geeignete (grüne) Wirtspflanze, da sie für ihren Stoffwechsel auf die von anderen Lebewesen gebildeten organischen Nährstoffe angewiesen sind. Die Trüffel gehen diese sogenannte Symbiose bevorzugt mit gewissen Baum- oder Straucharten ein – z. B. der Haselnuss oder Eichen.

Der Pilz entwickelt dann im Boden ein Mycel (fadenförmige Zellen / Wurzeln der Pilze) und produziert periodisch Früchte: Trüffel. Durch die Verbindung dieses Pilzes im Bereich der Wurzeln der Pflanze erhöht er die Fähigkeit des Baumes, Mineralsalze und Wasser aufzunehmen, der Pilz bekommt dafür seinen Zucker. Die Trüffel kann sich gut auf kalkhaltigen Böden entwickeln, besonders auf armen, flachen und gut durchlässigen Böden. Außerdem ist ein merkwürdiges Phänomen ist mit der Entwicklung von Trüffeln verbunden: es ist das lokale Verschwinden der krautigen Vegetation in allen Zonen, in denen sie aktiv sind. Diese nackten Strände, wahre „Hexenrunden“, werden als „verbrannte“ Strände bezeichnet.

Man findet Trüffelpilze nicht einfach so, denn ihr Lebensbereich ist versteckt unter der Erde. Die Schwierigkeit bei dieser Lebensform im Verborgenen ist allerdings die Vermehrung, denn ihre Sporen können nicht einfach über den Wind verbreitet werden. Deshalb entwickeln die Trüffel zum Zeitpunkt der Sporenreife einen unwiderstehlichen Duft, der Tiere (z. B. Wildschweine) anlockt. Diese fressen dann die Pilze und scheiden die Sporen an anderer Stelle wieder aus. Bestenfalls landen die Sporen in der Nähe einer Pflanze, mit der wiederum eine Symbiose eingegangen wird.

Um mehr über Trüffel zu erfahren und auch wie ich meine Hündin für die Suche fit machen kann, werde ich mich hier im Périgord zu einer ersten Entdeckungstour in einer „Truffière“ anmelden. Darüber werde ich euch dann beim nächsten Mal mitnehmen und davon berichten.